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News

Pikler-Pädagogik – was ist das eigentlich?

Petra Busch, langjährige Kursleiterin fasst die wichtigsten Infos zur Pikler-Pädagogik zusammen.
Pikler mobil_303_web
Datum:
18. Nov. 2020
Von:
Petra Busch

Eltern Baby Gruppen nach Pikler! Was ist das? Überall lesen wir Begriffe wie Pikler, Pekip, Elba, Kidix. Wo findet man den richtigen Kurs? Gibt es den überhaupt? Hier herrscht große Unsicherheit und Eltern wollen doch alles richtig machen. Aber was ist richtig? Ganz viele Fragen aber kaum Antworten. Zuerst einmal kann ich sagen, den einen richtigen Weg gibt es nicht. Das Sprichwort „ Viele Wege führen nach Rom“ ist die Lösung. Alle Eltern wollen, das es ihrem Kind gut geht, das es etwas lernt, das es mit anderen Kindern in Kontakt kommt. Oft wird in den Kursen aber auch verglichen, was können die anderen Kinder schon und was kann mein Kind. Die Eltern geraten in eine Leistungsspirale, die an die Substanz geht und am Ende doch nicht zufriedenstellt.  Die Lösung ist ein achtsamer und respektvoller Umgang mit dem Kind. Es ist wichtig das Kinder die einzelnen Entwicklungsschritte durchleben und nicht, das sie etwas ganz besonders schnell können.

Pikler heißt: 

Dem Kind eine aufmerksame und liebevolle Versorgung zukommen zu lassen.

Kindern eine anregende Bewegungs- und Spielumgebung zu geben.

Das Kind von Anfang an wissen zu lassen, was wir mit ihm tun.

Dem Kind Zeit zu lassen, sich in seinem Rhythmus zu entwickeln und ihm respektvoll entgegen zu treten.

Emmi Pikler wurde 1902 in Wien geboren und war Kinderärztin in Ungarn. Sie bestärkte Eltern darin, die Bewegungsentwicklung ihrer Kinder nicht zu beeinflussen und prägte damit ein neues Bild in der Kleinkindpädagogik. Eine Erkenntnis war, das der Mensch von Geburt an über Fähigkeiten verfügt, von denen man bis dato annahm, dass diese erst im Laufe des Lebens erworben werden.

Grundlage der Pikler-Pädagogik ist die Haltung, die dem Säugling entgegengebracht wird. Dazu gehört die Bewegungsentwicklung, die das Kind aus eigenem Antrieb und nach eigenem Rhythmus macht, ohne die lenkenden und beschleunigenden Eingriffe des Erwachsenen. Aber auch das Freispiel, das ungestört in einer geschützten, altersgemäß ausgestatteten Spielumgebung stattfindet, sowie die Pflege, die als behutsame körperliche Versorgung und als Kommunikation mit dem Kind geschieht und aufmerksam für seinen Wunsch nach Mitwirkung ist.

Bei einer Fachtagung in Köln machte Anna Tardos, die Tochter von Emmi Pikler, folgende Aussage: „Keine Zeit zu haben ist ein inneres Gefühl! Eltern haben nicht keine Zeit, sondern keine innere Ruhe und Freude an den Aktivitäten des Kindes“.

Wie stehen Sie zu dieser Aussage?